Heute Nacht verbündet sich der Mond mit mir, und die Schatten dehnen sich langsam über meinen nackten Körper, als ob auch sie deine Abwesenheit spüren würden. Ein Verlangen pocht in mir – dumpf, heiß, unaufhaltsam – und es trägt deinen Namen.
Erinnerst du dich an jenen Tag unter dem verbotenen Baum? Die Zeit zerriss, wie Haut unter einem Biss.
„Keineswegs werdet ihr sterben!“
flüsterte die Schlange,
„Vielmehr weiß Gott: Sobald ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott – wissend, was Gut und Böse ist.“
In diesem Moment wusste ich: Ich wollte keine Unschuld.
Ich wollte Erkenntnis.
Ich wollte dich.
Denn in dir liegt keine Sünde, sondern Wahrheit. Wahrheit, die durch Finger rinnt, die zwischen meinen Schenkeln brennt, die stöhnt auf der Schwelle zwischen Verstand und Fleisch.
Deine Hände sind Liturgie auf meinem Körper. Dein Atem ein Evangelium auf meiner Haut.
Und wenn du in mir bist, gibt es kein Paradies, das das ekstatische Gefühl halten könnte. Wir sind Schöpfung und Verderben zugleich.
Komm. Heute Nacht.
Ohne Worte, ohne Erlösung, ohne Gnade.
Bring nur das Feuer mit. Ich werde das brennende Holz sein.
Lass mich an dir verbrennen – nicht zu Asche, sondern zu Hunger. Immer wieder. Für immer.